Harry heißt hier bei uns nicht Harry, sondern Moussa oder James und er holt auch keinen 5er BMW, sondern in den meisten Fällen ein Bajaji.
Bajaji
Ein Bajaji ist so eine Art überdachter 3-Rädriger Roller. Auf die Rückbank passt man relativ bequem mit 3 Personen und zur Not kann noch jemand neben dem Fahrer sitzen. Die können mit bis zu 50-60 Km/h unterwegs sein. Diese Bajajis findet man in der Regel überall und man muss nie lange warten, bis man ein freies findet. Die Preise sind auch akzeptabel. Beispielsweise fahren wir von unserem aktuellen Standort zur Fähre (wo man alle möglichen Läden und Märkte findet) in Kigamboni für 2000 – 3000 TZS (80 Cent – 1,20 €). Das sind ungefähr 2 Km Strecke. Ratsam ist es, den Preis vor Fahrtbeginn fest zu machen, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Die Preise können teilweise willkürlich sein. Manche dieser Bajajis sind sogar sehr gut ausgestattet mit Soundsystem und Autoradio. Wenn es regnet, sind diese auch meist geschlossen. So wird man dann nicht nass bei den teilweise abenteuerlichen Straßen (insbesondere wenn es geregnet hat).
Wenn man bereits einige Fahrer kennt und Nummern ausgetauscht hat, kann man sich auch Einkäufe liefern lassen. Das haben wir noch nicht probiert, haben aber von anderen gehört, dass das auch sehr gut klappt. Wir werden das demnächst mal testen.
Dala Dala (basi)
Dala Dala sind wohl die günstigeste Art zu Reisen hier. Das sind Busse. Von diesen Bussen sind hier in ländlichen Gegenden immer viele unterwegs und sie fahren alle mögichen Strecken. Diese Busse funktionieren ein wenig anders als bei uns in Deutschland. Im Grunde kann man am Strassenrand auf einen Bus warten und per Handzeichen hält der Bus dann an und man kann ensteigen. Die Busse sind manchmal überfüllt. Es ist ganz normal, dass alle Plätze belegt sind und noch viele Menschen in der Reihe stehen. An der Tür wacht ein Typ über Ein- und Ausstiege sowie Bezahlung. Man kann ihm auch sagen, wo man aussteigen möchte und er scheint sich dann auch immer genau zu merken, wo wer aussteigen will. Das ist wirklich beeindruckend. Bushaltestellen gibt es nicht. Man kann an jeder beliebigen Stelle aussteigen. Meist steht an den Bussen vorne der Start- und Zielort. Dafür sind natürlich einige Ortskenntnisse erforderlich. Man kann aber auch fragen, ob der Bus zum gewünschten Ort fährt.
Die Preisstruktur habe ich noch nicht ganz verstanden. Wir haben bislang immer 400-500 TZS pro Person bezahlt und das bei Strecken von teilweise 10-15 Km. Das entspricht in etwa 20 Cent.
Oft werden auch von den Menschen diverse Dinge mit den Bussen transportiert (z.B. Autoreifen, Kanister etc.). Insgesamt ist das sehr bequem, mit den Bussen zu reisen. Schön ist, dass man an den Hauptstrassen nie länger als ein paar Minuten auf einen Bus warten muss. Das ist ein ganz schöner Kontrast zu Deutschland, da man nicht auf Busfahrpläne und Bushaltestellen angewiesen ist. Es funktioniert einfach.
Boda
Bodas sind einfach Motorräder. Die Fahrer nehmen teilweise bis zu 3 Personen auf einem Motorrad mit und Helme sieht man nur sehr selten. Wir sind bislang noch nicht mit Bodas gefahren (mit kleinen Kindern ist mir das erstmal zu waghalsig). Diese sind aber noch etwas günstiger als die Bajajis und natürlich flexibler bei Staus etc.
Die Bodas sind auch immer an allen möglichen Orten verfügbar und warten darauf, dass sie jemanden fahren können. Wenn man alleine unterwegs ist, stell ich mir das ganz cool vor. Mit Kindern ist das aber erstmal nichts. Da ist man mit den Bussen und Bajajis besser dran.
Uber/Bolt
Es gibt hier aber auch schon die üblichen verdächtigen Plattformen, über die man Fahrten buchen kann. Ob das hier für die Fahrer von Vorteil ist, halte ich für unwahrscheinlich. Zumindest hier den ländlicheren Gegenden. Über die Apps kann man so aber auch Fahrten buchen und per Kreditkarte bezahlen. Als Fahrzeuge stehen neben klassichen Autos auch die oben genannten Vehikel zur Verfügung (Bajaj, Boda). Getestet haben wir das noch nicht. Aber für weitere Fahrten kann man überlegen, ob das vielleicht sinnvoller ist. Man kennt dann zumindest den Preis im Vorhinein und kann vielleicht etwas besser planen. Sobald wir das testen, werde ich nochmal etwas dazu schreiben.
Das waren die gängigen Transportmittel, die wir hier bislang kennengelernt haben.
Kigamboni Ferry
Um von Kigamboni auf die andere Seite der Bucht zu kommen, kann man auch eine Fähre benutzen. Aus irgendwelchen Gründen ist es aber verboten, auf der Fähre zu filmen oder zu fotografieren. Einen Eindruck könnt ihr hier erfahren:
Der Preis pro Überfahrt beträgt 200 TZS pro Person. Das entspricht in etwa 8 Cent.
Wir waren bisher sehr viel mit Bajajis und Bussen unterwegs. Hauptsächlich, um Lebensmittel einzukaufen. Wir haben leider nur einen kleinen Kühlschrank und können nicht so viele Vorräte hier lagern. Bei dem Wetter kann man leider auch nicht viel lange liegen lassen.
Ihr könnt gerne eure Fragen und Anmerkungen in die Kommentare schreiben oder euch direkt bei mir melden (Contact).
Falls ihr nochmal lesen möchtet, warum wir hier sind oder wie wir hierher gekommen sind:
Bis neulich!
Finde ich gut deine Berichte. Gibt einem einen guten Einblick wie es ist.
Mach bitte weiter.
Vielen Dank!
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