Im Artikel Harry, hol schon mal den Wagen! hatte ich schon beschrieben, wie wir uns hier hauptsächlich fortbewegen (ohne eigenes Fahrzeug). Da ging es um Bajajis, Dala Dala und Bodas. Wenn man in Dar es Salaam ist, gibt es noch ein weiteres Fortbewegungsmittel: Die so genannten Schnellbusse. Diese gibt es in Dar es Salaam seit 2016.
Die Schnellbusse (DART: Dar es Salaam bus transit) unterscheiden sich in mehreren Punkten gegenüber den Dala Dala.
- Sie halten nur an den vorgegebenen Haltestellen.
- Im Stadtbereich haben sie meist eigene Spuren und können somit auch schneller fahren.
- Die Busse sind sehr viel größer und können entsprechend mehr Fahrgäste aufnehmen.
- Der Preis für eine Fahrkarte liegt bei 650 TZS pro Person (unabhängig davon, wie weit man fährt). Das entpricht in etwa 25 Cent.
Das Schnellbus-System wurde sozusagen als Alternative zu einem Metro-System entwickelt, um dem starken Wachstum der Stadt gerecht zu werden und den Verkehr zu entlasten (Mit Hilfe der Japan International Cooperation Agency, https://en.wikipedia.org/wiki/Japan_International_Cooperation_Agency). Ein Metro-System wäre deutlich teurer. Das DART-System soll in insgesamt 6 Bauphasen ausgebaut werden. Demnach ist die Phase I schon abgeschlossen und Phase II befindet sich gerade im Bau. Auf dem folgenden Plan sieht man die aktuell ausgebauten Strecken und die zukünftig geplanten.
Zwar gibt es auch bei den Schnellbussen keine definierten Abfahrtzeiten, aber das ganze wirkt deutlich organisierter als das System der Dala Dala. Wenn man eine Karte kauft, muss man in der Regel nicht länger als 10 Minuten auf einen entsprechenden Bus warten. An den „Bahnhöfen“ stellt man sich an die Stelle, die die Endstation der Strecke ausweist. Mit den Bussen erreicht man bislang schon sehr gut die wichtigsten Ballungszentren bzw. Hotspots in der Stadt. Die nächste Ausbaustufe wird dann auch mehr den Süden und Westen der Stadt berücksichtigen.
Von der Fähre in Kivukoni bis zur Morocco-Station in Mikocheni benötigt man z.B. ca. 25 Minuten. Auf anderen Wegen dauert dieser Weg deutlich länger. Auch wenn das DART-System den Verkehr bestimmt schon um einiges entlastet hat, sind auch diese Busse teilweise überfüllt (zu Stoßzeiten). Das führt nochmal vor Augen, wie schnell diese Stadt wächst.
Insgesamt sind die Schnellbusse eine komfortable Möglichkeit, sich in Dar es Salaam zu bewegen (Vorausgesetzt man weiß ungefähr, wo man hin möchte). Die aktuelle Erhöhung der Benzinpreise in Tanzania dürften die Schnellbusse nochmal attraktiver werden lassen (siehe auch https://www.theeastafrican.co.ke/tea/business/fuel-price-hike-tanzania-3803808). Der Benzinpreis liegt aktuell bei ca. 3200 TZS (etwa 1,30 €). Das sind die Preise, die wir vor kurzem auch noch in Deutschland hatten. In Tanzania lag der Preis im Januar bei ca. 2500 TZS und vor einem Jahr waren es wohl noch ca. 1800 TZS. Wenn man noch bedenkt, dass der Euro-Kurs vor einigen Monaten noch deutlich höher war, wird klar, dass die Preise auch aus touristischer Sicht deutlich gestiegen sind (Letztes Jahr hat man z.T. fast 3000 TZS für einen Euro bekommen, heute sind es ca. 2400). Das sind schon extreme Steigerungen und bringen viele Menschen hier finanziell in Bedrängnis. Die aktuellen Entwicklungen weltweit machen auch in Tanzania nicht halt. Auch die Bajaji und Boda Fahrer haben ihre Preise entsprechend schon angehoben (Wo man vor 3 Wochen noch 2000 TZS bezahlte, sind es jetzt mindestens 3000 TZS).
Weiterführende Informationen:
Ich veröffentliche auf diesem Blog regelmäßig Artikel zu unserem Leben in Tanzania. Alle Artikel zum Thema Tanzania findet ihr in der entsprechenden Kategorie (Tanzania). Wenn ihr Fragen oder Anmerkungen habt, nutzt gerne die Kommentarfunktion oder schreibt mir persönlich (Contact).